Ansich finde ich die Idee prima mit mehreren Menschen zusammen den Lebensabend zu bestreiten, Unterhaltung zu haben, sich umeinander zu kümmern, nicht alleine alt und gebrechlich zu werden.. Joyclub-konform, naja... meine Zweierbeziehung paßt da eher nicht
unbedingt dazu, aber das ist nicht mein Thema.
Vor 3 Jahren bin ich an die Küste gezogen um meine Ruhe zu haben. Haus, Garten, Dorf. Damals war für mich in erster Linie die Abgeschiedenheit wichtig, von daher habe ich (heute muß ich - längerfristig gesehen - "leider" dazu sagen) die Infrastruktur etwas aus dem Sichtfeld verloren.. Das war in dem Moment für mich nicht relevant - bin mit Auto ja mobil.... Hier nun feste eingekauft, mehr oder weniger nach 50 Jahren endlich mal Wurzeln geschlagen - wenn auch sehr zarte - und recht eingeschränkt mit weiteren Ortswechseln.
Einen Lifta könnte ich wohl noch ins Treppenhaus einbauen lassen, barrierefrei ist es ansonsten nicht. Das ganze Haus reicht grade mal für ein Paar, wenn überhaupt. Als damaliger Single kam eine Beziehung und Zusammenleben mit einer anderen Person gar nicht mehr in die Tüte. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt....
Wenn man m.E. nicht total offen und menschenfreundlich ist, sicher eher mal zurückzieht und Menschen aus dem Weg geht, wird diese "Alters-WG" wohl eher ein schöner Gedanke sein.
Dazu werden wir auf unsere Art irgendwann alle mal ein wenig schrullig, möglicherweise auch etwas altersstarrsinnig - kann manchmal ja ganz charmant sein, aber auf Dauer?? Sicher, Ausnahmen bestätigen die Regel - aber einfacher werden wir mit/nach unserem Vorleben sicher nicht. Da braucht es wirklich eine Menge Toleranz und auch Eigendisziplin um der Gemeinschaft immer genüge zu tun. In einer größeren Gruppe Menschen ist es nunmal nicht immer einfach.
Es
kann gut gehen, aber oft zerbrechen Gemeinschaften und Gruppen schon aus ganz banalen Gründen - und dann sitzt man da mit den Trümmern und Resten einer WG.
In unserem Wohnort, speziell in unserer Siedlung haben die meisten ungefähr das gleiche Alter, ein Ort bestehend aus Familien und Alleinstehenden. Wir Nachbarn hatten uns mal drüber unterhalten, dass es hier im Alter sicher nicht einfacher wird, wenn man nicht mehr so mobil ist. Kein Tante Emma-Laden, kein Doc oder eine Post im Ort - doch, wir haben einen Briefkasten, eine Autowerkstatt, die Feuerwehr und einen Dachdecker - aber da bekomme ich nunmal keine Lebensmitttel.
Fazit: Es lohnt sich später für den ambulanten Pflegedienst in unseren Ort zu kommen. Er braucht nur die Straße entlang fahren und einen nach dem anderen versorgen - ein Aufwasch sozusagen, und jeder kann in seiner Hütte bleiben
Also: Ein lohnender Gedanke mit den WGs - wie auch immer geartet - und wohl denen, die es für sich positiv umsetzen können und werden. Ich wünsche euch ein gutes Altwerden!