Heavenon_Earth
Ganz so einfach wie Du es beschreibst ist es nicht, es kann jeden einen gesundheitlichen Tiefschlag treffen.
Bis Anfang des Jahres hatte ich auch nie gedacht, dass mir das passiert - was mir passiert ist, ich bin doch fit und Gesund, doch dann geschah das hier:
Ich hatte am 02.01. nach einem kalten Arbeitstag mir ein heißes Bad eingelassen, ich saß einige Minuten in der Wanne und dann plötzlich bekam ich Schmerzen in der linken Schulter, Oberarm, Ellenbeuge, Unterarm, Handgelenk und eine kalte taube Hand. Habe aber dann noch 2 Tage gearbeitet und bin dann erst nach dem Wochenende am 07.01. zum Hausarzt. Zuerst wurde ich vom ihm auf eine Entzündung hin behandelt. Nachdem nach einer Woche keine Besserung eintrat, bekam ich zwei Überweisungen, einmal Neurologie und einmal Kardiologie.
Der Neurologe hat einige Test und ein CT von der Halswirbelsäule gemacht, konnte aber nichts Gravierendes feststellen.
Beim Kardiologen bekam ich eine Ultraschalluntersuchung der Arterien, die den Arm versorgen und in der Achselhöhle hat er einen Arterienverschluss festgestellt. Daraufhin bekam ich von Ihm auch wieder zwei Überweisungen, einmal zum MRT und einmal in die Gefäßchirurgie. Das MRT hat den U-Schallbefund nur bestätigt.
Daraufhin bin ich nach Schwäbisch Hall ins DIAK in die Gefäßchirurgie, dort wurde dann am 06.02. zunächst ein Angiographie (ein Katheter wird in der Leiste in das Arteriensystem eingeschoben und bis zum Verschluss vorgeschoben. Dann wird versucht den Verschluss zu durchstoßen und die Stelle mittels eines Stent zu stabilisieren.) gemacht.
Dabei wurde allerdings festgestellt, dass der Verschluss weitreichender ist und mit dieser Technik nicht beseitigt werden kann. So wurde ich am 12.02. konventionell operiert. Dabei wurde der Arm an drei Stellen zu jeweils ca. 15 cm geöffnet. In der Achselhöhle, im Ellenbogen und auf dem Unterarmrücken.
Eine Woche später wurde ich vom Krankenhaus entlassen und nach drei Wochen wurden die Fäden gezogen. Seit der OP sind der ganze Arm und die Hand geschwollen. Die Finger fühlen sich Taub an und lassen sich durch die Schwellung nicht richtig bewegen.
Anfang April sollte ich nach dem Hamburger-Modell wieder anfangen zu arbeiten. Dies wurde allerdings nach drei Tagen wieder abgebrochen, da es fast durch meine Schuld zu einem Arbeitsunfall gekommen wäre.
Daraufhin wurde ein REHA-Antrag gestellt, die ich dann am 19.06.angetreten habe. Während der REHA wurde bei einer Untersuchung festgestellt, dass der Verschluss im linken Arm wieder da ist.
Nach der REHA hatte ich nochmal einen Termin in der Gefäßchirurgie zu Untersuchung, dabei wurde die Diagnose vom Reha-Arzt bestätigt. Der Arm ist also wieder komplett zu von der Achselhöhle bis zum Handgelenk. Doch der Körper hat sogenannte Kollateralen (Umleitungen) gebildet, die eine Art Notversorgung mit Sauerstoffreichen Blut sicherstellen. Eine zweite OP wird es vorerst nicht geben. Ich soll den Arm gezielt trainieren, damit sich die „Umleitungen“ weiter ausbilden.
Was allerdings auch bedeutet, dass ich meinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann. Somit wird dann wohl eine Umschulung oder Fortbildung nötig werden. Und bis das alles genehmigt ist, das dauert auch noch seine Zeit.
Und wie gesagt, letztes Jahr an Weihnachten hätte ich nie gedacht, dass mir sowas passiert. Habe mich viel bewegt, Wandern, Radfahren, Schwimmen, Paddeln, mich relativ gesund ernährt und nicht geraucht oder übermäßig Alkohol getrunken - und trotzdem kam es so, wie oben beschrieben.